Die Gruppe um Prof. B. Lengeler (RWTH Aachen) hat refraktive Röntgenlinsen entwickelt, die durch Prägen von einigen hundert Mikrometer dicken Beryllium- oder Aluminiumfolien mit Nadeln, deren Spitzen rotationsparabolisch geformt sind, entstehen (Abb. 1). Viele solcher Einzellinsenelemente, präzise in einer Reihe angeordnet, bilden eine refraktive Röntgenlinse (Abb. 2). Ein Vorteil dieser Röntgenlinsen ist ihre Rotationssymmetrie, die zu einem qualitativ hochwertigen Punktfokus führt. Ein anderer Vorteil ist, dass diese Röntgenlinsen hohe Röntgendosen vertragen, bevor sich ihre optischen Eigenschaften durch Rekristallisationsprozesse im Metall verschlechtern. Der nötige Aufwand der linearen Ausrichtung der Einzellinsenelemente und der begrenzte kleinstmögliche Krümmungsradius der Oberflächen (auf Grund der mechanischen Stabilität der Nadeln) können als Nachteile angesehen werden.
Abb. 1: Einzelnes fokussierendes Element einer durch Prägen gefertigten CRL (ein Viertel ist zur besseren Anschauung entfernt)
Abb. 2: Aus vielen Einzellinsenelementen zusammengesetzte, refraktive Röntgenlinse
[Len 1999] | B. Lengeler, C. Schroer, J. Tümmler, B. Benner, M. Richwin, A. Snigirev, I. Snigireva, and M. Drakopoulos, Imaging by parabolic refractive lenses in the hard X-ray range, J. Synchrotron Rad. Vol. 6, S. 1153-1167, DOI:10.1107/S0909049599009747, 1999 |