Es gibt viele Arten von Röntgenoptiken. Alle dienen letztlich der selben Aufgabe: einer gezielten Beeinflussung der Richtung und der spektralen Zusammensetzung von Röntgenlicht bzw. im Fall von Blenden einer gezielten Begrenzung der Ausbreitung der Strahlung. Alle Typen von Röntgenoptiken lassen sich nach den genutzten physikalischen Effekten einordnen.  Die untenstehende Tabelle gibt eine grobe Einordnung der Optiken nach den hauptsächlich genutzten physikalischen Effekten:

 

Physikalischer Effekt

Optiktypen, die diesen Effekt nutzen
Reflexion (Kristall-) Spiegeloptiken; Kapillaroptiken
Beugung Zonenplatten
Brechung

brechende Linsen

Absorption Fenster; Filter; Lochkameras und Teleskope mit kodierter Maske

 

Es gibt viele Varianten dieser Grundtypen. Die Varianten sind hier unter den Grundtypen aufgeführt. Jede Röntgenoptik hat ihre charakteristischen Eigenschaften, die hauptsächlich durch die zugrundeliegenden physikalischen Effekte und durch Grenzen bei der technischen Realisierbarkeit bestimmt werden. Viele Optiken decken eine ganze Bandbreite von Anwendungsmöglichkeiten ab. Trotzdem ist es den Versuch wert, eine Tabelle zu machen, in der die Hauptstärken der einzelnen Optiken hervorgehoben werden:

 

Optiktyp Photonenenergie Arbeitsabstand
min. Brennfleck-durchmesser
abbildend oder beleuchtend achromatisches Verhalten

Spiegeloptiken

Vielfachschichten- / Kristallspiegeloptiken

0 - 20 keV

0 - 100 keV

>0,1 m

>0,1 m

0,03 µm

0,05 µm

abbildend1

abbildend1

ja

nein

Polykapillaroptiken

Monokapillaroptiken

0 - 20 keV

0 - 20 keV

0,002 - 0,2 m

0 - 0,2 m

1 µm

<1 µm

beleuchtend

abbildend1

ja

ja

Zonenplatten 0 - 20 keV 0,001 - 0,1 m 0,015 µm abbildend nein
Brechende Linsen (CRLs) 5 - 500 keV >0 m 0,1 µm abbildend nein
Teleskope mit kodierter Maske  alle2  -  (10 µm) abbildend  ja

1 Gute Abbildungsqualität ist nur in Spiegeloptiken möglich, in denen jeder Lichtstrahl beim Durchlaufen der Optik eine gerade Anzahl an Reflexionen erfährt (die Erfüllung des Abbé-Kriteriums ist sonst nicht einmal näherungsweise möglich)
2 Der Photonenenergiebereich hängt hauptsächlich vom Detektor ab

 

Die angegebenen Werte sind grobe Schätzungen und werden sich mit kommenden Verbesserungen bei den Fertigungsprozessen ändern.

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